Die Gezeiten – Ebbe und Flut

Fischkutter auf einer Sandbank bei Ebbe

Unter den Gezeiten versteht man die Wasserbewegung während Ebbe und Flut, die zu Niedrigwasser oder Hochwasser an den Küsten führt. Angetrieben werden die Gezeiten von den Gezeitenkräften. Viele sind in dem Irrglauben, dass die Gezeiten nur vom Mond verursacht wird. In Wirklichkeit werden die Gezeitenkräfte jedoch von der Anziehung zwischen Erde und Mond und Erde und Sonne verursacht. Die Sonne hat dabei jedoch wesentlich weniger Einfluss als der Mond, so dass der Mond der „Hauptverursacher“ der Gezeiten ist. Aufgrund der Erddrehung wirkt die Anziehung nicht an allen Orten der Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt gleich. Da sich die Erde jedoch dreht, hebt und senkt sich der Meeresspiegel periodisch, je nachdem wie stark die Anziehung gerade ist. Auf dem offenen Meer beträgt der Anstieg oder Abfall des Wasserspiegels nur wenige Zentimeter. An den Küsten jedoch führt das zu meterhohen Unterschieden zwischen Niedrigwasser und Hochwasser.

Bei den Gezeiten wird zwischen Ebbe und Flut unterschieden. Als Ebbe bezeichnet man den Zeitraum und den Vorgang des sinkenden beziehungsweise „ablaufenden“ Wassers. Bei Ebbe wird das Wattemeer als Watt freigelegt. In dieser Zeit sind Wattwanderungen möglich. Die Flora und Fauna des Wattenmeers kommt zum Vorschein. Bei Ebbe ist das Schwimmen in der Nordsee verboten, da der Ebbstrom (die Strömung) auch geübte Schwimmer aufs Meer ziehen kann. Aus eigener Kraft ist es kaum möglich gegen die Strömung wieder ans Ufer zu schwimmen. Der tiefste Wasserstand wird als Niedrigwasser bezeichnet. Nach dem Niedrigwasser folgt die Flut, die das Wasser wieder an die Küste bringt. Die Flut bezeichnet somit den Zeitraum und den Vorgang des ansteigenden beziehungsweise „auflaufenden“ Wassers. Zu dieser Zeit ist das Schwimmen erlaubt. Mitunter muss man jedoch sehr weit laufen um das Wasser zu erreichen. Der Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes wird als Hochwasser bezeichnet. Zwischen Niedrig- und Hochwasser liegen etwas über 12 Stunden, so dass sich die Zeiten jeden Tag um etwa eine Stunde nach hinten verschieben.